Kurdistan, Gottesland
Der Mensch ist ein mystisches Wesen
Seit dem Beginn der Zeit hat er versucht,
die Welt um ihn herum, die Unsicherheit seiner eigenen
Existenz und seiner Zukunft zu verstehen.
Sehr früh hat er erkannt, daß die Organisation
dieser komplexen und nicht faßbaren
Welt von einer höheren Macht abhängig ist.
Durch Symbole und kultische Rituale versuchte er,
sich mit dieser Macht, mit diesen Göttern oder mit diesem einen Gott zu verständigen.
Im mittleren Osten, der Wiege aller Zivilisationen und der monotheistischen Religionen,
umgeben von Blutdurst und Gewalttätigkeit, im Zentrum der schlimmsten Massaker und der größten Toleranz,
ist Kurdistan einzigartig.
Dieser Kreuzpunkt von großen Wanderungsbewegungen und daher von intensivem wirtschaftlichem, kulturellem und religiösem Austausch, wurde mit seinen
Bergen eine Zufluchtsstätte für die Unterdrückten, die sehr oft Opfer von religiö
sen Verfolgungen waren. Diese Geographie hilft uns, die extreme Vielfalt der
Religionen in Kurdistan zu verstehen.
Yarsaniten, Yeziditen, Zoroastrer, Manichäer,
Juden, Christen verschiedener Glaubensrichtungen,
Sunniten, Schiiten und Sufi-Bruderschaften,
alle lebten hier durch die Zeiten in einem labilen Gleichgewicht
zusammen, das von Zeit zu Zeit durch dramatische Vorgänge durcheinandergebracht wurde,
die die extreme Empfindlichkeit dieses Teils der Welt reflektieren.
Dieser Photographie - Band versucht,
alle diese religiösen Facetten
darzustellen, die Kurdistan zu einem
einzigartigen Land Gottes gemacht haben. |
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